Eine der häufigsten Augenkrankheiten mit mehr oder weniger schwerem Ausmaß ist Grauer Star oder Katarakt. Grauer Star bedeutet die Trübung der Linse im Auge und eine dadurch langsame schmerzlos fortschreitende Trübung der Sicht. Menschen, die an Grauer Star erkrankt sind sehen zunehmend verschwommen und mit einem Grauschleier. Die Welt wird quasi wie durch einen Nebel wahrgenommen. Außerdem kommt es zu starker Blendempfindlichkeit und Verschlechterung der Hell-Dunkel-Adaption des Auges. Manchmal treten Lichtbilder (Halos) und Doppelbilder auf.
Die Ursachen für Grauer Star sind in den meisten Fällen nicht ganz klar. Oft wird UV-Strahlung dafür verantwortlich gemacht, aber auch Drogen, falsche Medikamente und Krankheiten wie Masern können Grauer Star hervorrufen. Berufsbedingt kann ein Starkstromunfall wie auch ein Blitzschlag der Auslöser für Grauer Star sein, oder starke Exposition an Infrarotstrahlung (Wärmestrahlung) wie es zum Beispiel bei einem Hochofenarbeiter der Fall sein kann. In den meisten Fällen tritt der Graue Star erst in hohem Alter auf, aber verschiedene Ursachen wie zum Beispiel die Mangelernährung vieler Kinder in Afrika können den Ausbruch der Krankheit schon in jungen Jahren begünstigen.
Die Operation gegen Grauer Star wird schon seit langer Zeit durchgeführt. Schon im antiken Griechenland und in Babylon war der Starstich eine bekannte medizinische Maßnahme gegen Grauer Star. Eine Operation gegen den Grauen Star, also eine Kataraktoperation ist immer mit dem Zerstören oder Entfernen der getrübten Linse verbunden. Dies bedeutet eine Veränderung der Brechkraft des gesamten Auges um etwa +16 bis +18 Dioptrien, was den Patienten stark weitsichtig macht. Früher hat man diesem nach der Kataraktoperation eine so genannte Starbrille angepasst, was aber ästhetisch sehr zum Nachteil des Patienten gereichte, da die Gläser seine Augen stark vergrößerten und er „Glubschaugen“ bekam. Heute kann nach einer Kataraktoperation eine Kunstlinse eingesetzt werden, welche die Starbrille ersetzt. Auch Kontaktlinsen wären eine mögliche Lösung.
Leider ist der Verlust der Linse immer zugleich ein Verlust der Akkommodationsfähigkeit des Auges. Auch mit einer Kunstlinse oder Kontaktlinsen ist der Patient nach der Kataraktoperation quasi stark Altersweitsichtig und benötigt eine Lesebrille.
Was ist der Grauer Star und wie wird er behandelt?
Interview mit Dr. med. Detlev Breyer (Breyer & Kaymak Augenchirurgie)